Das spielerische, kreative Potential ist eine Ressource, die es den Kindern ermöglicht mit schwierigen, traurigen und traumatisierenden Situationen im Leben zurechtzukommen. Zusätzlich ist das Leben der Kinder von Frustrationen, Bindungsabbrüchen, vielen Anforderungen und Leistungsdruck geprägt, wodurch das Selbstbewusstsein oft eingeschränkt oder nur mangelhaft entwickelt ist. Ein positives Selbstbild, ein gesundes Selbstbewusstsein und soziale Kompetenzen sind aber in unserer Gesellschaft unverzichtbar als eine Kraft der Bewältigung und des Schutzes gegen Suchtmittelabhängigkeiten, gewalttätige Übergriffe und psychische/ psychosomatische Auffälligkeiten.
Die Förderung der oben genannten Eigenschaften stellen den Schutz auch gegen sexuellen Missbrauch dar.
Folgende
Themenbereiche des alltäglichen Beziehungsprozesses der Familie
sollten Ihre Erziehungshaltung leiten:
Kinder dürfen selbst bestimmen, wer sie wann und wie anfassen darf – außer in Notfällen! Bezugspersonen können den Kindern ein positives Körpergefühl vermitteln. Sie müssen den Kindern den Rücken stärken, wenn diese sich gegen unerwünschte Berührungen wehren.
statt „Rollenklischee’s“ wie z.B. „Ein Junge weint nicht.“ oder „Mädchen sollen lieb sein.“; „Mädchen schlagen nicht.“
Die eigenen Gefühle senden dem Kind wichtige Signale von gefährlichen Situationen. Bewusstwerden der verschiedenen auch gemischten oder widersprüchlichen Gefühle kann erlernt und geübt werden. Für Mädchen bedeutet dies, auch Wut und Aggressionen zeigen zu dürfen. Jungen sollten Gefühle wie Angst und Hilflosigkeit spüren und zeigen dürfen und dabei trotzdem als Junge akzeptiert werden.
Bei Übergriffen spielen gerade die „komischen“, die verwirrenden Berührungen eine wichtige Rolle. Kinder zweifeln schnell an ihrer Wahrnehmung, dabei müssen sie ihren Gefühlen trauen können und wissen, dass sie diese Berührungen abwehren dürfen, auch wenn die Person z.B. ein Mitglied der Familie ist.
Ob unangenehm oder komisch, Mädchen und Jungen haben das Recht „Nein“ zu sagen, wenn sie berührt werden und ihnen diese Berührungen nicht gefallen – egal warum! Die Gefühle der Kinder sind entscheidend.
Mädchen müssen lernen Grenzen zu setzen und diese zu verteidigen. Jungen müssen lernen, die eigenen Grenzen wahrzunehmen und die der anderen zu akzeptieren.
Es ist wichtig unterscheiden zu können, was gute und schlechte Geheimnisse sind, woran die Kinder sie erkennen können und dass sie über schlechte Geheimnisse sprechen müssen. Das ist kein Petzen.
Kinder haben ein Recht auf Hilfe. Wenn Kinder über Gewalterlebnisse berichten, so sind sie glaubwürdig und sollten ernst genommen werden.
Kinder haben niemals Schuld, auch wenn sie Geschenke angenommen haben oder mitspielen wollten.
Des Weiteren ist es für jedes Kind und jeden Jugendlichen hilfreich und gut, wenn die Eltern sich als verlässliche, vertrauensvolle Berater anbieten, auch wenn Sie, gerade in der Pubertät, abgewiesen werden.
Tabuthemen in der Familie wie z.B. Sexualität führen zu Verunsicherung angesichts der medialen Bilder, Filme und Texte, die etwas anderes präsentieren.
Themen wie „Freundschaft“ – „Respekt“ – „Vertrauen“ – „Grenzen“ sind für unerfahrene Menschen abstrakte Begriffe, die von Eltern, ErzieherInnen und LehrerInnen gefüllt werden müssen, um ein Verständnis dafür zu bekommen und um die eigenen Grenzen z.B. schützen zu können.
Was kann ich tun, wenn ich herausgefunden habe, dass mein Kind sexuell missbraucht wurde oder sexuelle Übergriffe durch andere Kinder/Jugendliche erlebt hat?